Die “Germanische Neue Medizin”, wurde 1981 von R.G. Hamer begründet. Sie gibt vor, eine „naturwissenschaftliche Medizin“ zu sein, gründet aber auf wissenschaftlich nicht nachvollziehbaren „Naturgesetzen“.
Bewertung
Aus wissenschaftlicher Sicht entbehren die diagnostischen und therapeutischen Ansätze der Neuen Medizin jeder Grundlage. Die Vorstellung, dass psychische Faktoren, wie Schockerlebnisse oder Stress, einen Einfluss auf die Entstehung einer Krebserkrankung haben ist wissenschaftlich widerlegt.(1,2,3) Allerdings kann die Belastung mit derartigen Vorstellungen zu erheblichen Ängsten und Schuldgefühlen führen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Da das Vertrauen in die Germanischen Neuen Medizin verhindern kann, dass Patienten eine für sie angemessene je nach Tumorsituation kurative oder palliative Therapie bekommen, wird möglicherweise eine Chance auf Heilung bzw. auf Linderung von Tumornebenwirkungen vergeben.
Achtung
In Deutschland und Frankreich sind eine Reihe von Fällen mit tödlichem Ausgang infolge von Germanischer Neuer Medizin dokumentiert.
Deshalb ist die „Germanische Neue Medizin“ mit allem Nachdruck als gefährlich und unethisch zurückzuweisen.
Quellen
(1) Schwarz R: Seelische Einflüsse auf Entstehung und Verlauf onkologischer Erkrankungen. Dt. Hirntumorhilfe/Brainstorm 2005; 1: 20–22.
(2) Dalton, S., Laursen, T., Mortensen, P. et al. (2004). Major life event – diagnosis of schizophrenia in offspring and risk for cancer. Br J Cancer 90, 1364–1366.
(3) Bergelt, C., Prescott, E., Grønbæk, M. et al. (2006). Stressful life events and cancer risk. Br J Cancer 95, 1579–1581.