Die aktuelle S3-Leitlinie (2019) „Brustkrebs“ (1) der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) konstatiert bezüglich Selen als komplementärmedizinische Behandlung:
- „Keine Hinweise auf eine Abschwächung der Wirkung antitumoraler Therapien in präklinischen wie klinischen Daten“;
- „Kurzfristig auch hoch dosierter Einsatz ohne Nebenwirkungen“;
- „langfristige Gaben nur unter Spiegelkontrolle“.
Die Arbeitsgruppe Prävention und Integrative Onkologie (PRIO) der DKG schlussfolgert im aktuellen Faktenblatt „Selen“ (2022) (2):
- „Auch ist die Verträglichkeit onkologischer Therapien mit guten Selenwerten im Blut signifikant besser“;
- „Selenmangel [sollte] ausgeglichen werden“;
- „Der Einsatz anorganischer Präparate (Selenat, Selenit) ist […] vorzuziehen, da das im Körper nicht gebrauchte
Selen sofort […] ausgeschieden wird und somit Überdosierungen ausgeschlossen sind..“
Quellen
(1) S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms (Version 4.3, 2020, AWMF Registernummer: 032-045OL).
(2) Stiftung Perspektiven (2019). Faktenblatt: Selen. Zuletzt abgerufen am 24.04.2022. Verfügbar unter:
https://www.stiftung-perspektiven.de/.cm4all/uproc.php/0/Faktenbl%C3%A4tter%202022/Selen_Faktenblatt_Fachleute_2022.pdf?cdp=a&_=18573ec7738