Trockene Schleimhäute

Krebstherapien, aber auch natürliche Alterungsprozesse, die mit Änderungen des Hormonshaushaltes einhergehen, können trockene Haut bzw. trockene Schleimhäute hervorrufen. Insbesondere im Rahmen der Behandlung von Hormonrezeptor positiven Krebsarten (z.B. Brustkrebs) mit sogenannten Antihormontherapien (z.B. Tamoxifen, Aromasin, Arimidex, Femara, Zoladex) treten diese Symptome auf. Betroffen sind die Schleimhäute im Mund-Rachen- bzw. Magen-Darm-Trakt, im Scheidenbereich sowie an Augen und Gelenken.

Trockene Schleimhäute werden dünner und damit verletzungsanfälliger, sie jucken, brennen und gehen organabhängig mit Schmerzen einher (z.B. Gelenkbeschwerden, Schluckschmerzen bzw. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr).

Komplementärmedizinische Möglichkeiten

Phytoöstrogenhaltige Extrakte aus Rotklee, Traubensilberkerze oder Soja können bei Frauen mit trockenen Schleimhäuten hilfreich sein, die an einem hormonrezeptor-negativen Krebs leiden bzw. deswegen erfolgreich behandelt wurden.

Die Einnahme sollte aber immer individuell dosiert erfolgen und mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt abgesprochen werden.

Achtung

Frauen mit Hormonrezeptor positiven Krebsarten (Brust- oder Eierstockskrebs) sollten jede Art der Hormontherapie ausschließlich bedarfsangepasst und nur in Absprache und unter Kontrolle ihrer behandelnden Ärzte durchführen!

Auch pflanzliche Hormone (Phytoöstrogene) können hormonrezeptor-positive Krebszellen zum Wachstum anregen.

 

Trockene Scheidenschleimhaut kann befeuchtet werden durch wasserlösliche Gele (K-Y Femilind Gel, Vagisan). Sie sind hormonfrei und können insbesondere auch nach erfolgreicher Behandlung von hormonrezeptor-positiven Brust- oder Eierstockkrebs angewendet werden.

Trockene Augen können mit Hyaloronsäure-haltigen Augentropfen (z. B. Hylo-Comod) befeuchtet werden. Die Hyaluronsäure bildet einen Schutzfilm, der die Feuchtigkeit für längere Zeit hält.

Trockene Mundschleimhaut kann mit Speichelersatzpräparaten (z. B. Saliva natura, Saseem) befeuchtet werden.

Tipp

Zur Linderung von Beschwerden, die durch Schleimhauttrockenheit hervorgerufen werden, (z.B. Gelenk-, Augenbeschwerden sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr), hat sich die Schleimhaut stabilisierende Wirkung von Equizym MCA bzw. Equinovo als hilfreich erwiesen.

Es enthält neben Selen und pflanzlichen Enzymen einen lektinreichen Linsenextrakt. Dieser regt die Zellen der Gelenkschleimhaut dazu an, körpereigene Eiweiße und Flüssigkeit freizusetzen, die einen Schutzfilm bilden.

Eine klinische Untersuchung ergab, dass Schleimhauttrockenheit und Gelenkbeschwerden unter Antihormontherapie bei Brustkrebspatientinnen hierdurch signifikant reduziert wurden(1).