Tipps zur Stärkung des Immunsystems

Moderate Bewegung

Mäßiges aber regelmäßiges Ausdauertraining (z. B. schnelles Gehen, Joggen, Radfahren, Schwimmen) wirkt sich wohltuend auf das Abwehrsystem aus. Dreimal pro Woche ca. 45 bis 60 Minuten Bewegung sind nachgewiesenermaßen geeignet, um die körpereigene Abwehr zu stärken. Auch kleinere Einheiten sind ein empfehlenswerter Anfang.

Ruhe und Entspannung

Der Körper braucht Auszeiten um sich zu regenerieren und Kräfte zu sammeln. Erholungsphasen aktivieren das Abwehrsystem. Stress und Schlafmangel hingegen schwächen den Körper. Verschiedene Entspannungstechniken helfen, die innere Balance zu stabilisieren.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Entspannungverfahren und Übungen„.

Ausgewogene Ernährung

Die richtige Ernährung ist essentiell für das Immunsystem. Obst, Gemüse und Getreide (mit lebensnotwendigen Vitaminen, Spurenelementen, Ballaststoffen und Antioxidanzien) steigern die Abwehrkräfte. Schon kleine Gewohnheiten können hilfreich sein: Trinken Sie täglich ein Glas roten Saft (z.B. Trauben- oder Tomatensaft). Generell sollten Sie darauf achten, dass Sie ausreichend trinken. Ideal sind zwei bis drei Liter pro Tag (vorzugsweise kohlensäurefreies Mineralwasser, Früchtetees oder Apfelsaftschorle).

Vitamin C

Trinken Sie regelmäßig ein Glas heiße Zitrone. Das Vitamin C des Zitronensaftes wirkt antioxidativ, das heißt, es neutralisiert aggressive Sauerstoffmoleküle, die sogenannten freien Radikale, und wirkt abwehrsteigernd. Entsaften Sie dazu eine Zitrone und geben den Saft in ein Glas (0,2 l) heißes Wasser (nicht kochendes, um die Bestandteile nicht zu zerstören), verrühren und trinken. Gegebenenfalls mit etwas Honig oder Zucker süßen.

Eberraute-Tee

Die Eberraute gehört zur Familie der Wermutpflanzen und ist ein heimisches Strauchgewächs. Als pflanzliches Heilmittel wird sie traditionell zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionen eingesetzt. Laboruntersuchungen und klinische Studien belegen die abwehrsteigernde Wirksamkeit. Qualitätsgeprüfter Eberraute-Tee aus biologischem Anbau ist in der Apotheke erhältlich.

Eberraute-Tee aus dem Ausland erfüllt meist nicht die deutschen Qualitätsanforderungen und kann gesundheitsgefährdende Verunreinigungen enthalten.

Trink-Kur

Drei Tage lang jeweils morgens und abends eine Tasse Eberraute-Tee. Die restliche Woche pausieren. In der nächsten Woche wieder drei Tag morgens und abends eine Tasse, dann erneut pausieren. Dies können Sie nach Lust und Laune wiederholen.

Zubereitung

Geben Sie einen kleinen Teelöffel Eberraute-Tee in einen Teebeutel oder ein Teesieb, dann mit kochendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen. Bei Bedarf mit etwas (Kandis)Zucker oder Honig süßen.

Probiotika

(Bakterien bzw. Bakterienprodukte) sind in Joghurt bzw. Sauermilchprodukten enthalten, deren Verzehr empfehlenswert ist. Probiotika gibt es auch als Arzneimittel (z. B. Symbiolact, Symbioflor, Mutaflor, Omniflora).

Diese Präparate sollten jedoch nur mit ärztlicher Absprache eingenommen werden.

Zink und Selen

Hierbei handelt es sich um zwei lebensnotwendige Spurenelemente. Sowohl Zink- als auch Selenmangel kann die körpereigene Abwehr schwächen. Deutsche und internationale Fachgesellschaften empfehlen 10 bis 20 mg Zink pro Tag und 50 bis 100 μg Selen pro Tag, die über eine ausgewogene Ernährung aufgenommen werden können.

Tipp

Haferflocken, Fisch und Fleisch enthalten viel Zink. Fleisch, Fisch, Sesam, Vollkorn und Paranüsse sind Selen-Lieferanten. Sie sollten jedoch nicht mehr als ein bis zwei Paranüsse pro Woche essen, da diese sehr kalorienreich sind und zudem noch unerwünschte Verunreinigungen enthalten können.

Verwenden Sie daher nur Paranüsse aus dem Reformhaus bzw. mit Bio- Gütesiegel. Bei nachgewiesener Abwehrschwäche ist ebenfalls Vorsicht geboten, da Nüsse mit Schimmelpilzgiften belastet sein können.

Während der Chemo- und Strahlentherapie sowie bei nachgewiesenem Mangel ist die Einnahme von bis zu 300 μg Selen pro Tag (in Apotheken erhältlich; optimal als Natriumselenit) empfehlenswert. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Selentherapie„.

Tipps zur Lebensmittelhygiene bei Abwehrschwäche

  • Essen Sie frisch zubereitete Speisen, nicht lange warm halten.
  • Nehmen Sie nur Obst und Gemüse zu sich, das Sie vor dem Verzehr gründlich gewaschen bzw. geschält haben.
  • Verzichten Sie auf rohes Fleisch (Carpaccio, „englisch gebraten“, rohen Schinken, Mett) und rohen Fisch (Sushi).
  • Verzichten Sie auf Roheiprodukte wie Remoulade oder Tiramisu und essen Sie nur gut durcherhitzte Eier.
  • Meiden Sie vorübergehend Schimmelkäse und Rohmilchprodukte.
  • Seien Sie vorsichtig mit Nüssen und Samen, diese können von Schimmelpilzen (Aflatoxine) befallen sein.
  • Achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum.
  • Der Inhalt aus geöffneten Flaschen, Tüten, Gläsern oder Packungen sollte so schnell wie möglich verbraucht werden.