Appetitlosigkeit

Speziell während und nach einer Krebstherapie ist es nicht immer einfach, sich gesund zu ernähren. Ein Grund dafür ist Appetitlosigkeit. Sie führt langfristig zu einem Gewichtsverlust. Ein geringfügiger Gewichtsverlust mag als positive Begleiterscheinung der Erkrankung und Behandlung angesehen werden. Insbesondere dann, wenn die Waage vor der Erkrankung stets ein paar Pfunde zu viel angezeigt hat.

Zu bedenken ist aber: Je höher der Gewichtsverlust, umso mehr zehrt es an der Substanz, umso mehr verliert der Betroffene an Kraft.

Aber es ist nicht leicht, ohne Appetit etwas zu essen.

Tipps

  • Verzichten Sie vorübergehend auf übliche Essgewohnheiten oder Empfehlungen. Essen Sie, wenn Sie Hunger haben!
  • Nehmen Sie Mahlzeiten in Ruhe ein und essen Sie langsam.
  • Essensgerüche vermindern oft den Appetit, deshalb gut lüften und Speisen erst kurz vor dem Verzehr abdecken.
  • Bereiten Sie die Gerichte optisch ansprechend zu.
  • Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt.
  • Lassen Sie sich bekochen und essen Sie in Gemeinschaft.
  • Schaffen Sie Atmosphäre durch Kerzenlicht, Musik etc.
  • Verwenden Sie frische Kräuter und Gewürze.
  • Essen Sie abwechslungsreich, variieren Sie die Zubereitungsformen.
  • Stellen Sie kleine Teller mit vorbereitetem Essen bereit (z. B. Fingerfood); durch lange Vorbereitungszeiten vergeht oft der Appetit.
  • Essen Sie – entgegen den üblichen Empfehlungen – während des Fernsehens oder Lesens; nebenbei essen Sie wahrscheinlich mehr; lassen Sie sich vom Essen ablenken.
  • Wenn aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht, ist auch gegen den gelegentlichen Genuss von geringen Mengen Alkohol (z. B. Sherry, Wermut, Sekt, Wein oder Bier) als Aperitif nichts einzuwenden.
  • Gehen Sie an der frischen Luft spazieren oder führen Sie leichte Bewegungsübungen aus.
  • Trinken Sie nur zwischen den Mahlzeiten, sonst ist der Magen bereits durch das Getränk gefüllt und der Appetit ist gemindert.
  • Bitterstoffhaltige Teesorten (Wermut, Beifuß, Salbei, Enzianwurzel, Tausendgüldenkraut) oder fertig zusammengestellte Magentees (nicht süßen) steigern den Appetit ebenso wie Obstsäfte, pikant gewürzte Gemüsesäfte oder Milchmixgetränke und Sauermilchprodukte.
  • Legen Sie genügend Vorräte an, z. B. tiefgefrorene fertige Gerichte, die sich bei Bedarf schnell zubereiten lassen.
  • Reichern Sie die Speisen mit zusätzlichen Kalorien an z. B. durch etwas Sahne, hochwertiges Pflanzenöl oder Crème fraîche.
  • Probieren Sie neue Rezepte und Gerichte aus.