7. März 2023

Wie lässt sich das persönliche Krebsrisiko senken?

In NRW erkranken jährlich mehr als 118.000 Menschen neu an Krebs – mit steigender Tendenz. Ein Grund dafür ist die steigende Lebenserwartung in der Bevölkerung. „Wir werden immer älter und somit insgesamt anfälliger für Krebs. Ein weiterer Faktor für steigende Zahlen, der oft übersehen wird, ist unser Lebensstil“, berichtet Sandra Bothur von der Krebsgesellschaft NRW e.V.: „Die gute Nachricht: Daran können wir etwas ändern, indem wir zum Beispiel Nichtrauchen, unsere Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten umstellen und uns vor zu viel Sonne schützen.“ Durch eine gesunde Lebensweise könnten etwa zwei von fünf Krebserkrankungen vermieden werden. Kombiniert mit den empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen, wie zum Beispiel die Vorsorge-Darmspiegelung, ließen sich bis zu drei von vier krebsbedingten Todesfälle verhindern. „Das ist ein unglaubliches Potenzial und Grund für unser Engagement in Sachen Krebsprävention“, so Bothur.

Jeder kann sein persönliches Risiko, zu erkranken, senken. Zwölf Tipps helfen dabei*:

  1.  Nichtrauchen: Rauchen ist ungesund. Das ist eindeutig belegt. Nicht nur Lungenkrebs, sondern auch eine ganze Reihe anderer Krebsarten können durch Rauchen ausgelöst werden.
  2. Rauchfreie Umgebung: Auch Passivrauchen ist gesundheitsschädlich und kann Krebs auslösen. Rauch aus Innenräumen verbannen.
  3. Gesundes Körpergewicht: Wer sich ausgewogen ernährt und sich ausreichend bewegt, hält den Energiehaushalt im Gleichgewicht. Übergewicht gilt als Risikofaktor für Krebs.
  4. Mehr Bewegung: Menschen, die sich viel bewegen, senken ihr Risiko, zumindest an einigen der häufigsten Krebsarten, zu erkranken.
  5. Ausgewogene Ernährung: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse sind top. Kalorienreiche Nahrungsmittel mit hohem Fett- oder Zuckergehalt eher ein Flop. Ebenfalls empfehlenswert: weniger rotes Fleisch, Wurstwaren und Salz.
  6. Wenig oder besser kein Alkohol: Alkohol ist gesellschaftlich anerkannt und wirkt harmlos. Dabei kann Alkohol, krank und abhängig machen. Und er kann auch die Krebsentstehung beeinflussen.
  7. Sonnenschutz: Gesunde Bräune gibt es nicht. Die Bräunung ist eine Schutzreaktion der Haut. Ultraviolette (UV)-Strahlung ist eindeutig krebserzeugend. Das gilt sowohl für die ultravioletten Anteile der Sonnenstrahlung als auch für das in Solarien abgestrahlte UV-Licht. Daher, Solarien und starke Sonne meiden, Haut mit Sonnencreme und Kleidung schützen.
  8. Schutz vor krebserregenden Stoffen am Arbeitsplatz: Achten Sie auf Sicherheitshinweise an Ihrem Arbeitsplatz und halten Sie sich an die jeweiligen Vorschriften.
  9. Radon-Belastung im Zuhause: Radon kommt überall in der Umwelt vor. Es bildet sich im Erdboden und lässt sich messen. Erstmaßnahmen: Regelmäßig lüften und undichte Stellen in Keller und Erdgeschoss abdichten. Mehr Infos über https://www.bfs.de
  10. Babys stillen: Stillen kann vor Brustkrebs schützen. Wenn möglich, sollten Sie Ihr Kind stillen.
  11. Impfungen gegen Krebs: Für Neugeborene wird die Impfung gegen Hepatitis B empfohlen, da das Hepatitis-B-Virus Leberkrebs verursachen kann. Mädchen und Jungen sollten zudem gegen das Humane Papillomavirus (HPV) geimpft werden, das Gebärmutterhalskrebs und verschiedene andere Krebsarten auslösen kann.
  12. Angebote zur Krebsfrüherkennung nutzen: In Deutschland gibt es eine Reihe von Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen, die gesetzlich Krankenversicherte in Anspruch nehmen können, zum Beispiel die Vorsorge-Darmspiegelung (Koloskopie), das Hautkrebs-Screening, das Mammographie-Screening oder die gynäkologischen Früherkennungsuntersuchungen.

Mehr Informationen zur Krebsprävention bietet die Krebsgesellschaft NRW e.V. mit einer Broschüre an. Diese kann kostenfrei über www.krebsgesellschaft-nrw.de bestellt oder heruntergeladen werden. Für Unternehmen, Vereine und Gruppen gibt es im Rahmen des „Bündnis Krebsprävention NRW“ Info-Veranstaltungen zu verschiedenen Krebspräventionsthemen (Infos und Buchung: Tel: 0211 1576099-71, praevention@krebsgesellschaft-nrw.de.)

Wertvolle Tipps gibt das Webportal www.sei-mal-zu-frueh.de des „Bündnis Krebsprävention NRW“. Interessierte können über die Website einen Newsletter abonnieren, der aktuell über Wissenswertes berichtet.

* Quellen:

  • Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW;
  • Deutsche Krebsgesellschaft OnkoInternetportal; European Code against Cancer. 4 Edition 2014

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