Für Menschen mit Krebs gibt es in Frechen-Königsdorf jetzt eine ambulante Krebsberatungsstelle. Sie bietet Betroffenen sowie Angehörigen oder vertrauten Personen aus dem ganzen Rhein-Erft-Kreis psychosoziale und sozialrechtliche Beratung an. „Wir begleiten während und nach der Erkrankung, stabilisieren in Krisensituationen und informieren über weiterführende Hilfen und Angebote“, berichtet Katja Scheer, Assistenzkraft in der Krebsberatungsstelle Rhein-Erft. Das Sprechen über Krebs fällt vielen Menschen schwer. „Unsere Erfahrung ist, dass eine Krebserkrankung häufig von Sprachlosigkeit begleitet wird. In unseren Beratungen können wir der Sprachlosigkeit begegnen. Wissen ist der Weg aus der Passivität. Der Beratungsraum ist ein Schutzraum, in dem gefühlt Unmögliches ausgesprochen werden kann. Keine Versteckspiele, denn Offenheit tut gut“, ergänzt Vera Kramkowski, Beratungsfachkraft der Beratungsstelle.
Fragen, die häufig in der Beratung gestellt werden sind: Was tut meiner Seele und meinem Körper gut? Welche Informationen fehlen, damit ich mich gut versorgen kann und wie komme ich an diese Informationen? Wie kann ich als Angehörige(r) helfen? Wie spreche ich mit meinen Kindern? Was passiert, wenn das Krankengeld ausläuft? Wie und wann kann ich Erwerbsminderungsrente beantragen? Wie geht das mit dem Antrag auf eine Rehabilitationsmaßnahme? Wenn die Krankheit unheilbar ist, welche Vorsorgemaßnahmen sind zu treffen? „Darüber hinaus beraten und begleiten wir Ratsuchende bei vielen weiteren sozialen und alltagspraktischen Fragen rund um die Erkrankung sowie bei individuellen, psychischen Belastungen und Ängsten“, so Scheer. Ziel der Beratung ist es, dass jede(r), der in die Beratungsstelle kommt, eigene Vorstellungen und Fragen für die Situation entwickelt. „Jede(r) hat das Recht zu erkennen, wie die Erkrankung das Leben individuell verändern kann. Diesen Veränderungen in einem geschützten Raum mit Offenheit begegnen zu können, hilft den Druck zu verringern, Gewohnheiten zu erhalten und sich von der ein oder anderen Gewohnheit angemessen zu verabschieden, um Veränderungen zu akzeptieren, neue Bedürfnisse zu erkennen und neue Blickwinkel zu etablieren. Betroffene, Angehörige und Fachpersonen aus allen Bereichen sollen sich informiert, verstanden und handlungsfähig fühlen“, erklärt Kramkowski.
In der Beratungsstelle sind psychoonkologische Fachkräfte für die Ratsuchenden da. Die Unterstützung ist vertraulich und kostenfrei. Auf Wunsch können Gespräche in der Beratungsstelle, telefonisch oder auch per Video stattfinden. Interessierte, die mehr über die Arbeit der Krebsberatung erfahren möchten, sind herzlich zum Tag der offenen Tür am 23.08.2023 (ab 14:00) eingeladen.
Krebsberatung Rhein-Erft
Augustinusstraße 11b, 50226 Frechen-Königsdorf
Tel. 02234 2508160
E-Mail: beratung-rheinerft@krebsgesellschaft-nrw.de
Telefonische Erreichbarkeit: Mo. und Mi. 09:00 bis 13:00 Uhr / Di. und Do. 11:00 bis 17:00 Uhr
Trägerin der Krebsberatung Rhein-Erft ist die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
Seit 1951 setzt sich die Krebsgesellschaft NRW e.V. mit Sitz in Düsseldorf für die Verbesserung der onkologischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen ein. Bedeutende Aufgabenfelder sind die Vorbeugung und Früherkennung von Krebserkrankungen sowie die Beratung von Betroffenen. Neben dem neuen Standort in Frechen-Königsdorf unterhält die Krebsgesellschaft NRW e.V. Krebsberatungsstellen in Düsseldorf und Olpe sowie eine Telefonberatung für ganz NRW (Telefon: 0211 30201757). Vor dem Umzug in den Gewerbe- und Technologie-Park Frechen war die Krebsberatung Rhein-Erft in Hürth ansässig.
Finanziell anteilig gefördert wird das Beratungsangebot der Krebsberatung Rhein-Erft durch den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV), das Land NRW sowie durch die Sozialstiftung Kreissparkasse Köln. Da die Finanzierung trotz Förderung nicht vollumfänglich ist, müssen die restlichen Kosten der Krebsberatung durch Eigenmittel der Krebsgesellschaft NRW e.V. gedeckt werden. Hierfür ist der Verein auf Spenden angewiesen. Jede Spende zählt und ermöglicht die direkte Hilfe vor Ort für Menschen mit Krebs.
Spendenkonto bei der Stadtsparkasse Düsseldorf: IBAN DE92 3005 0110 1005 2173 18 (Stichwort: Krebsberatung)
Bildquelle: Krebsgesellschaft NRW e.V.